Studienfahrt nach Ypern

Q1-Exkursion nach Ypern Juni 2022

“In Flander’s Fields the poppies grow, between the crosses, row on row, that mark our place; and in the sky, The larks, still bravely singing, fly, Scarce heard amid the guns below…”

Dieses weltberühmte Gedicht “In Flander’s Fields“ des kanadischen Lieutnants John McCrae entstand während der Zweiten Schlacht von Ypern im Ersten Weltkrieg. Es begleitete uns durch unsere Exkursion nach Ypern, die unser Q1 Geschichte bilingual-Kurs sowie 4 interessierte Mitschüler des Geschichts-LKs von Frau Hölzel in der letzten Schulwoche in Begleitung von Frau Konrad und Herrn Holly unternahm.

Bewegend war es nun selbst an diesen Orten zu stehen und den im Gedicht beschriebenen Kontrast zwischen der schönen Landschaft Flanderns und den Schauplätzen der schrecklichen Ereignisse des Ersten Weltkriegs zu erleben. Besonders beeindruckend war eine geführte Tagestour mit unserer Guide Kim, die uns sehr interessant und packend Einblicke in die Situation der Menschen im Ersten Weltkrieg und das Leben der Soldaten gab. Mit ihr besuchten wir verschiedene Friedhöfe wie den berühmten Tyne Cot, Gedenkstätten und die einstigen Schlachtfelder, wo wir originale Waffen, Schützengräben und andere Ausrüstung der Soldaten zu Gesicht bekamen. Man konnte sehen unter welchen unmenschlichen Bedingungen die Menschen leben mussten und wie nah die feindlichen Fronten beieinander lagen, oftmals waren die Schützengräben nur einen Handgranatenwurf voneinander entfernt. An vielen Stellen lagen Überreste der Artilleriegeschütze, massive Stahlteile, die im Krieg zu tausenden durch die Luft flogen und zahlreiche Menschen töteten.

Während der Tour besichtigten wir unter anderem den Langemarck-Friedhof, auf dem bisher 44.304 deutsche Soldaten beigesetzt wurden, und das Ausmaß der Grausamkeit des Krieges wurde uns immer weiter bewusst. Die Namen der Soldaten, die identifiziert werden konnten, sind dort auf großen Steintafeln vermerkt und es gibt ein großes Gemeinschaftsgrab, in dem regelmäßig weitere Kriegsopfer begraben werden, die noch heute auf den Feldern bzw. den ehemaligen Schlachtfeldern gefunden werden.

Man merkte, dass die gesamte Stadt Ypern von den Ereignissen des Krieges geprägt wurde und auch jetzt noch ist. So wird z.B. seit 1928 in der Innenstadt am Meningate (ein riesiger Torbogen, auf dem mehr als 50.000 gefallene Soldaten benannt werden, deren Überreste man nie finden bzw. zuordnen konnte) eine Gedenkveranstaltung namens The Last Post durchgeführt, um den Opfern zu gedenken und die Ereignisse nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Die Stadt Ypern selbst war sehr schön. Es gibt eine Altstadt mit vielen Restaurants, Cafés, einer Kirche und einem kleinen Stadtpark am Ufer einer Gracht. Wir verbrachten hier meist unsere freie Zeit und während man im Schatten eines Baumes auf einer Wiese im Park saß, ließ einen Nichts vermuten, dass rund um die Stadt noch vor gut 100 Jahren grausame Schlachten eines Weltkriegs stattgefunden hatten.

Insgesamt war es eine Exkursion bestehend aus interessanten und bewegenden Eindrücken, die einem eine ganz neue Sichtweise auf den Ersten Weltkrieg gegeben und sich in jedem Fall gelohnt hat.

Nicolas Fischer (Q1)

 

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